Wir atmen jeden Tag, ganz von alleine. Wir müssen nicht darüber nachdenken – trotzdem lohnt es sich, das doch manchmal zu tun. Denn ein bewusstes Atmen kann uns helfen gesund zu bleiben und Stress vermindern.

Wir haben die natürliche Atmung verlernt

Das „richtige“ Atmen ist uns angeboren. Man kann es sehr deutlich bei einem schlafenden Baby beobachten: Die Bauchdecke hebt sich beim Einatmen und senkt sich beim Ausatmen. Genau das ist die Atmung, die für uns am gesündesten ist.

Leider nutzen wir im Alltag diese Technik kaum.  Erst beim Sport, oder wenn wir anders in Bewegung kommen, denken wir daran, tief durchzuatmen. Noch dazu kommt, dass wir meist gekrümmt sitzen, sodass die sogenannte Bauchatmung prinzipiell schwerer fällt.

Die Bauchatmung ist die wichtigste Technik wenn es darum geht, den Organismus mit Sauerstoff zu versorgen. Wir atmen sehr häufig in den Brustkorb (schließlich wirkt man ja schlanker, wenn man den Bauch auch beim Atmen einzieht). Das hat aber zur Folge, dass wir häufig nur flach atmen und uns damit einen großen Teil Sauerstoff selbst verwehren.

Wenn wir gezielt in den Bauch atmen, ist das Lungenvolumen fast ausgeschöpft und wir können unsere Körperteile und unser Hirn mit mehr Sauerstoff versorgen. Das bedeutet auch, durch Bauchatmung werden wir auf natürliche Weise leistungsfähiger.

Den Stress „weg atmen“

Tief durchatmen und den Stress regulieren

Die entspannte Bauchatmung hat noch einen ganz entscheidenden Vorteil: Sie ist eine der wirksamsten Sofortmaßnahmen gegen Stress.

Unter Stress neigen wir nämlich dazu flach und schnell zu atmen. Durch die schnelle Atmung kann nicht nur weniger Sauerstoff aufgenommen, sondern auch weniger Kohlendioxid abgegeben werden. Die Muskeln sind länger angespannt und der Körper nimmt weniger Reize wahr. In akut bedrohlichen Situationen ist das zwar hilfreich, aber in „normalen“ Lebenssituationen führt das zu andauernd erschöpfenden Mangelsituationen.

Tiefes Atmen ist eine der besten Möglichkeiten einen gestressten Körper zu beruhigen. Das liegt daran, dass die ruhige Atmung eine Nachricht ans Gehirn sendet, sich zu beruhigen. Das Gehirn reagiert darauf und sendet dem Körper Signale, sich zu entspannen. Denn anders als den Blutdruck und die Herzfrequenz können wir die Atmung aktiv beeinflussen.

Wie atme ich richtig?

Das wichtigste ist, dass die Luft natürlich und ohne Anstrengung einfließt. Atmen ist eh nicht anstrengend, denken Sie? Das Problem dabei ist, dass wir es in einen Automatismus verwandelt haben. Uns ist nicht mehr bewusst, dass wir aktiv Atmen, statt natürlich und leicht.

Lassen Sie die Luft immer durch Ihre Nase einströmen. So wird kalte Luft schon vorher angewärmt und grobe Schadstoffe werden gefiltert.

Machen Sie eine kurze Pause nach dem Ausatmen. Das Hilft in einen entspannten Rhythmus zu kommen und so vollständig Stress und Hektik abzuschütteln.

Achten Sie bewusst auf Ihre Atmung – auch zwischendurch. Für eine bewusste Atmung brauchen Sie keinen Gong, keine Yantramatte oder eine Blase der Stille um sich. Alles was Sie benötigen ist ihr Körper, und die Konzentration auf sich. Sie müssen auch keine halbe Stunde bewusst in Ihren Bauch atmen. Nehmen Sie sich ein/zwei Mal am Tag lediglich eine Minute, in der Sie nur auf Ihre Atmung achten.

Gesundes Atmen für mehr Kraft

Die Atmung ist ein Faktor, der uns in jeder Minute unseres Lebens beeinflusst. Sie spielgelt Gefühlszustände wieder und versorgt uns dazu noch mit lebensnotwendigen Rohstoffen. Wir können unsere Atmung schon dadurch beeinflussen, dass wir lediglich auf sie achten. Wenn wir das in unseren Alltag integrieren, haben wir mehr Kontrolle über unsere Gefühlslagen, können mit Stress besser umgehen und schöpfen Lebensenergie.

Tief atmen – los geht’s!

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